verschiedene Werften

Wer kann helfen? Wie funktioniert was? Tipps und Tricks, Bastelecke

Moderator: Horst Rudorffer

jospBln
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verschiedene Werften

Ungelesener Beitrag von jospBln »

Hallo,

ich bin nach wie vor auf der Suche nach einer günstigen Shark und es gibt ja einige Werften, in denen die Shark gebaut wurde.
Ich weiß, dass die österreichischen Werften besonders beliebt sind - aber gibt es auch Werften, die man eher vermeiden sollte?

Und wie war das noch mal mit den skandinavischen Baureihen? Ich habe in Erinnerung, dass da die Innenschale fehlt oder so....

Besten Dank
Jörg
Calypso
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Re: verschiedene Werften

Ungelesener Beitrag von Calypso »

Hallo Jörg,

ich kann dir nur aus eigener Erfahrung mit einer 1977er KS Shark der Werft Korneuburg berichten.
Das Boot habe ich recht günstig, aber in nicht besonders schönem Zustand bekommen. Es wurde im letzten Winter sehr viel investiert, erneuert und modernisiert.

Nach einer tollen Saison kann ich sagen, dass ich von dem Boot sehr überzeugt bin. Sie ist schnell, zuverlässig, bietet trotzdem genug Komfort um es auch mal ruhig anzugehen.
Sie segelt sich genial - auch einhand und ich finde die klassische Optik einmalig.

Grundsätzlich denke ich, dass man nicht viel falsch machen kann wenn man auf die allgemeinen Schwachstellen achtet.
Bei meiner Shark war es nichts tragisches:

- undichtes Schiebeluk und schlechte Holzleisten
- undichte Luke im Vorschiff
- undichte Stelle am Heck, Wasser sickert in Bachskiste (Ruderaufhängung undicht und Risse im Loch vom Wasserauslass des Motorschapps)
- die Saling ist zu locker

Was ich genört habe ist, dass man die Verschraubung / Püttinge der Wanten prüfen sollte. Hier kann es vorkommen dass Wasser unter Deck sickert und der Holzaufbau an dem die Püttinge verschraubt sind gammelt. Wenn das passiert hebt sich bei starkem Wind durch den Zug der Want das Deck im bereich des Püttings etwas.

Sonst habe ich bei einer Shark am Rumpf eine Beule und Risse im Bereich der großen Holzstrebe im Vorschiffsbereich gesehen. Ob das ein Problem ist weiß ich nicht.
Vielleicht ist die Beule schon bei der Fertigung entstanden.

Die Rumpf- Decksverbindung ist noch ein bekanntes Problem.

Mehr fällt mir auf die Schnelle nicht ein. Welche Unterschiede es zwischen den jeweiligen Werften gibt und wo welche Schwachstellen vermehrt auftreten kann ich leider nicht sagen - würde mich aber auch interessieren.

LG
Jürgen
Christian Petersen
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Re: verschiedene Werften

Ungelesener Beitrag von Christian Petersen »

Hallo Jörg
-zunächst mal zu Deiner Frage nach den scandinavischen Sharks. Sicherlich meintest Du damit damit die Schwedensharks.
Die wurden alle auf der CABO Werft (Canadien Boats) 1976 bis 1979 in Stockholm gebaut. Nach meiner Einschätzung waren die in ihrer Konzeption den Sharks aus Österreich überlegen. Undichte Stellen in der Rumpf/Deckverbindungen sind nicht bekannt.
Die Stütze im Vorschif für den Mast konnte entfallen, weil der Decksaufbau aus 20 Milimeter Sandwitch laminiert wurde und nicht weich wird. Viele Jahre später wurde diese Technik von anderen Werften übernommen.Die Lenzer befinden sich in der hinteren Backskiste. Dadurch wurde ein Sicherheitsgewinn realisiert, weil bei undichten Lenzern nur die Backskiste voll läuft, und nicht das ganze Schiff. Auch sind alle Sitz-und Liegeflächen nicht aus Holz, sondern aus Gfk gefertigt, was wieder Gewicht spart, weshalb die Schwedensharks bei Regattaseglern sehr beliebt sind. Auch das wurde später von anderen Werften als Standard übernommen. Die angeblich so dünne Laminatstärke im Rumpf, hat bei meiner Cabo Shark noch keine Probleme gemacht. Kurz gesagt, ich würde immer wieder eine Schwedenshark vorziehen. Nur gibt es davon selten welche zu kaufen.

Gruss Christian
jospBln
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Re: verschiedene Werften

Ungelesener Beitrag von jospBln »

Super, vielen Dank! Dachte immer die schwedischen Sharks wären eher schlechter - dass sie im Endeffekt moderner sind ist mir völlig neu!
Beste Grüße
Jörg
danshark
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Re: verschiedene Werften

Ungelesener Beitrag von danshark »

Hallo,
hole diesen Thread nochmal aus der Versenkung hoch, da mich das Thema auch interessiert. Beim Suchen nach Unterschieden zwischen den Schwedensharks und den Korneuburgshark bin ich ein paar mal darauf gestossen, dass der Korneuburg-Rumpf stabiler sein soll. Andererseits liest man, dass die Schwedensharks gesucht seien. Gibt es hier im Forum noch andere Meinungen zu den Unterschieden?
wheeler
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Re: verschiedene Werften

Ungelesener Beitrag von wheeler »

Auch die Nordseewerke in Emden (Deutschland) haben die Shark 24 in grosser Stückzahl gebaut. Das sind die besten Sharks, weil die sich mit GFK aus dem U-Bootbau auskennen. Ich habe noch keine stabileren und schnelleren Shark gesehen. Kauf das Beste oder gar nichts!

Ahoi
Wheeler
Horst Rudorffer
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Re: verschiedene Werften

Ungelesener Beitrag von Horst Rudorffer »

Das Thema wurde auch schon unter anderer Überschrift diskutiert: http://www.shark24.de/phpBB3/viewtopic.php?f=2&t=892
Wie bei jedem Kleinserienprodukt gibt es natürlich auch bei den Sharks gewisse Schwankungen. Und dann natürlich auch gewisse Unterschiede zwischen den einzelnen Werften. Diese unbestreitbaren Unterschiede sind aber relativ geringfügig und manchmal nur optischer Natur. Deutliche Geschwindigkeitsunterschiede gibt es sicherlich nicht. Es gibt Schiffe auf den vorderen Rängen mit relativ weichem Deck. Selbst ein mit 1150kg ziemlich schweres Schiff, wie das von Bodo Günther und Crew gesegelte, ist immer im vorderen Drittel bei internationalen Events. Den tatsächlichen relativen Bootsspeed kann man ohnehin nur bei großen Sharkranglistenregatten feststellen. Segelt man alleine oder in einer Yardstickregatta, wird man nie mit Sicherheit sagen können, wie die Bootsgeschwindigkeit ist. Mir ist auch nicht bekannt, dass die besagten Schiffe aus der Thyssen Nordseewerke-Produktion überhaupt bei Ranglistenregatten vertreten sind und schon gar nicht vorne. Aus meiner Sicht kann man überhaupt nicht sagen, dass Sharks einer besonderen Werft oder Serie über ein herausragendes Geschwindigkeitspotenzial verfügen würden. Schaut man sich die Ergebnislisten an, so ist im ersten Drittel alles gemischt vertreten. Die unterschiedlichsten Werften und alle Bauabschnitte. Zumal die Bootsspeed von sehr vielen Faktoren bestimmt wird. In erster Linie der Crew, was natürlich gerade die, die nicht so schnell sind, meistens nicht eingestehen wollen. Dann spielt der Mast und der Riggtrimm eine ganz maßgebliche Rolle. Außerdem ganz besonders der Schnitt und die Qualität sowie das Material der Segel und besonders der Trimm. Und wenn die beste Crew der Welt mit perfektem Rigg- und Segeltrimm eine Shark mit Bewuchs am Unterwasserschiff segelt, wird sie sich vermutlich innerhalb einer Stunde Segelzeit 10 - 15 Minuten Rückstand auf eine andere Topcrew mit perfektem Unterwasserschiff einhandeln.
Deshalb: Die Diskussionen bezüglich der Unterschiede bei Sharks verschiedener Werften hinsichtlich des Geschwindigkeitspotenzials sind sehr müßig und wenig sinnvoll sowie nicht zielführend.
danshark
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Re: verschiedene Werften

Ungelesener Beitrag von danshark »

Das Thema Geschwindigkeit hatte mich jetzt persönlich - als Ausgräber dieses alten Threads - gar nicht so interessiert, sondern eher Unterschiede in der Konstruktion, die es ja zwischen den Schwedensharks und den Korneuburgs tatsächlich gibt (Maststütze, Backskiste). Und wenn es einen Ort gibt, an dem man mit Mythen hinsichtlich der Rumpfstärke etc. aufräumen kann dann ja wohl hier in diesem Forum :)
Horst Rudorffer
Beiträge: 182
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Re: verschiedene Werften

Ungelesener Beitrag von Horst Rudorffer »

wheeler führte an, dass die Thyssen-Sharks stabil und schnell seien. Dem musste ich widersprechen. Im Laufe der nunmehr 57-jährigen Produktionszeit gibt es natürlich einige Unterschiede. Die beziehen sich aber weniger auf den Rumpf und die Rumpfstärke sondern auf den gesamten Rest. So waren die ersten Sharks sogar mit einem Holzrigg ausgestattet. Was heute als GfK-Innenschale ausgeformt ist, war früher aus Bootsbausperrholz. Dann wurden zum Teil auch an der Decke Innenschalen eingebaut, die man seit ein paar Jahren wieder weglässt. Ursprünglich war das Deck massiv Gfk, später teilweise als Sandwich mit Balsaholz und heute mit Kunststoffwabenplatten gebaut. Irgendwann wurde am Bug ein Ankerkasten und am Heck ein sogenannter Motorschapp integriert. Kanadische Sharks, zwei fanden den Weg über den großen Teich nach Deutschland (jetzt GER 474 und 1906) haben größere Backskistendeckel, da es dort üblich ist, dass der Außenborder während des Segelns in dem geräumigen Stauraum seinen Platz findet. In Europa gibt es Versionen mit einem Deckel steuerbord, einem größeren mittig und seit der Produktion der letzten Jahre mit zwei Deckeln. Seit ein paar Jahren wurde der gesamte Kajütaufbau abgerundet und geringfügig verbreitert. Auch gibt es Unterschiede beim Süllbord seitlich des Cockpits. Früher aus Holzbrettern bestehend mit zwei Sockeln für die Winschen, später aus Gfk und noch später die waagerechte (Sitz-) Fläche etwas breiter, damit die Curryklemmen der Vorschot problemlos mit drauf passen. Auch wurden die Rückenlehnen der Duchten etwas schräger gestaltet, damit man insbesondere im Hafen angenehmer sitzen kann. Das sind bestimmt noch nicht alle werftmäßigen Unterschiede. An den häufig über 40 Jahre alten Schiffen haben sich dann oftmals noch die verschiedenen Eigner verwirklicht und Ihre eigenen Ideen umgesetzt. Zumal bei der Beschlagsausrüstung selbst beim regattamäßigen Einsatz gemäß den Klassenbestimmungen vieles zugelassen ist, gibt es dann im Detail noch mehr Unterschiede. Ich kenne bestimmt mehrere hundert Sharks und habe noch nie zwei wirklich identische gesehen. Aber allen gemein ist, dass sie über stabile Rümpfe in Massivlaminat verfügen, die im klassischen Handauflegeverfahren hergestellt wurden. Und nicht nur deshalb ist der Kauf einer Shark24 immer eine gute Entscheidung.
danshark
Beiträge: 3
Registriert: 24.02.2015, 22:27

Re: verschiedene Werften

Ungelesener Beitrag von danshark »

Danke für die ausführlichen Erklärungen! Meine Frage hat das mehr als beantwortet!
Ich hatte mir schon gedacht, dass zwischen den schwedischen und österrreichischen Sharks eigentlich kein großer
Unterschied bestehen kann. Aber das bestätigt mich noch mal!
wheeler
Beiträge: 46
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Re: verschiedene Werften

Ungelesener Beitrag von wheeler »

Lieber Jörg,
was Horst da so für Thesen aufstellt, na ja, das betrifft vielleicht seine Sichtweise bezüglich Regattenbetrieb bei den sehr schönen Sharkmeisterschaften, aber Segeln besteht bekanntlich nicht nur aus Regatten. Er behauptet beispielsweise:

- es werden vordere Ränge von Schiffen mit relativ weichem Deck belegt
- Bootsspeed sei nur bei Sharkranglistenregatten feststellbar
- es sei unbekannt, ob Sharks der Nordseewerft bei Regatten mitgesegelt seien (womöglich gehen sie vorher unter, eben U-Bootbau)
- im Hinblick auf das Geschwindigkeitspotential sei in erster Linie die Crew entscheidend
- es könne nicht gesagt werden, dass die Sharks aus der Nordseewerft stabil seien (es müsse der Stabilitätsbehauptung widersprochen werden)
- der Rumpf sei kein bedeutendes Konstruktionsmerkmal, sondern der Rest des Schiffes

Die Realität sieht aber anders aus.
Mit einem weichen Deck kannst du vielleicht unter Aufsicht von Rettungspersonal (baywatch) bei netten Sharkranglistenveranstaltung mitmachen, aber damit solltest du nicht auf die offene See, um auf einem längeren Schlag ggfs stürmischer See ausgesetzt zu sein . Die Torsionssteifigkeit des Decks und des Rumpfes sind dann deine Lebensversicherung und die wichtigsten Konstruktionsmerkmale.
Bei der Nordseewerft haben die Ingenieure und Bootsbaumeister damit die größte Erfahrung aus der Kriegsmarine uvm. Bei Sharks aus dieser Werft findest du keine weichen Decks. Bei Schwedensharks, aber leider auch bei einigen aus Österreich, gibt es weiche Decks. Wenn du Erkundigungen über diese lebenswichtigen Konstruktionsmerkmale einholst, dann ist das sehr schlau von dir und außerdem sinnvoll, selbst wenn Regatta-Segler dies anders sehen mögen.
Der Bootsspeed ist für den normalen Segelbetrieb unbedeutend, wenn das Schiff torsionsteif ist. Schließlich kannst du durch eine gute Crew und ein blank poliertes Unterwasserschiff ein paar Knoten wettmachen.

Das Horst die Sharks der Nordseewerke auf Regatten noch nicht gesehen haben will könnte daran liegen, dass er zu sehr mit seinem Speed beschäftigt ist oder die Sharks gerade auf Tauchfahrt waren (U-Bootbau!!!!!) und daher müssen wir ihm wohl verzeihen.

Selbstverständlich fahre ich nur eine Shark 24 aus der Nordeseewerft. Gekauft bei Bodo Günther. Und deshalb sind die Sharks der Nordseewerft die stabilsten Schiffe. Soll ein Spaß sein.

Ich hatte meinen ersten Beitrag auch extra etwas provokant geschrieben, damit etwas Leben in den chat kommt. Sorry, aber hat ja geklappt.

Viele Grüß und ahoi

wheeler
Horst Rudorffer
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Re: verschiedene Werften

Ungelesener Beitrag von Horst Rudorffer »

Gemäß Aussage von Bodo Günther wurden in seinem Auftrag nur etwa 25 Sharks bei den Thyssen-Nordseewerken gebaut, also ca. 1% der insgesamt gebauten. Vermutlich deshalb findet man sie so selten auf Regattabahnen. Alle Atlantik- und Pazifiküberquerungen sowie sonstigen längeren Schläge wurden mit Sharks absolviert, die nicht aus den Nordseewerken stammten. Der Unterschied zwischen Regatta- und Fahrtenbetrieb ist aus meiner Sicht in erster Linie darin zu sehen, dass die Regattaboote deutlich stärker belastet werden. Sie werden meistens zu dritt gesegelt und bei nahezu allen Bedingungen. Gerefft wird, wenn überhaupt, erst sehr spät. So hatten wir während einer Ostseeregatta (12 Sharks am Start) über eine Distanz von 60sm eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 10kn erzielt, mit 13kn in der Spitze über längere Zeiträume. Ganz überwiegend natürlich unter Spi und die Geschwindigkeit mit GPS ermittelt. Insgesamt sind mir Strukturprobleme in Rumpf oder Deck nicht bekannt, obwohl ich engen Kontakt zu allen unseren ca. 350 Mitgliedern der Klassenvereinigung halte. Davon übrigens die überwiegende Mehrheit Fahrtensegler. In erster Linie können marode Ruder incl. Befestigungen, die oftmals seit 40 Jahren im Einsatz sind, zu Problemen führen. Darauf weisen wir auch Fahrtensegler immer wieder hin. So hatte die Deutsche Shark24 - Klassenvereinigung in Kooperation mit dem Bodo Günther Marinedepot Andre´ Kurreck und Tim Wolf für Ihre Atlantiküberquerung (sehr professionelles Video in unserem Fanshop http://www.shark24.de/de/index.php/fanshop/kv-artikel ) ein GfK-Volllaminat-Ruder, also ohne Holz- oder Schaumkern spendiert. Die im Video dargestellten Probleme wären aus meiner Sicht vermeidbar gewesen und ich hatte vor Törnantritt Andre´ vielleicht nicht deutlich genug darauf hingewiesen, wie man diese vermeiden kann. Aber meinen nachdrücklichen Ratschlag, vor dem Törn an Sharkranglistenregatten teilzunehmen, kam er jedenfalls mit großem Vergnügen nach. Zusammen mit dem zweifachen Exweltmeister in der Tempestklasse und ehemaligen DSV-Trainer Jürgen Knuth nahm er an der EM 2011 in Röbel und EM 2012 in Ebensee teil. Er lernte dabei in Bezug auf Rigg- und Segeltrimm sowie Steuertechnik sehr viel dazu.
EM 2012 018 - Kopie.jpg
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Der Fahrtensegelobmann der Deutschen Shark24 KV Harald Wendig übergibt im Rahmen der EM 2012 das massive und deshalb schwere Ruder an Andre´ Kurreck
DSC00495 2 - Kopie.JPG
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Andre´ in der Karibik
mit-dem-Parasail-vor-Barbados.jpg
mit-dem-Parasail-vor-Barbados.jpg (146.34 KiB) 11087 mal betrachtet
So schön kann Sharksegeln sein - mit dem ISTEC - Parasail vor Barbados
wheeler
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Re: verschiedene Werften

Ungelesener Beitrag von wheeler »

Neben den mir bekannten Werften:

Nordseewerft in Emden, Deutschland
sowie in Österreich
und Schweden

gibt es auch noch Werften in den USA und Canada, die die Shark 24 bauen oder gebaut haben. Da gibt es viele interessante Varianten. Ich hatte auch mal eine schöne Österreicherin und war sehr glücklich mit ihr.

Auch in Emden wurde über die bereits bekannten - sehr stabilen und sehr schnellen - 25 von Bodo Günther bei der Nordseewerft bestellten Shark 24 viele weitere von anderen Auftraggebern erworben. In Mecklenburg-Vorpommern habe ich welche davon gesehen.

Ferner gab es einen Bootsbauer Eggers, der meines Wissens nach auch mal die Shark 24 bebaut hat, aber das weiß Bodo vielleicht besser.

Hinzu kommen auch noch Eigenbauten. Wie diejenigen an die Form gekommen sind, dass weiß ich aber nicht.

Wir sind bei unserer Diskussion im Übrigen ja vom Thema (welche Werften gibt es) etwas abgeschweift und bei U-Booten, Speed, Baywatch und Stabilität gelandet.

Hinsichtlich der extrem Belastung und der statischen Verwindungssteifigkeit des GFK bei einer Shark 24 muss ich aber dem vorherigen Beitrag widersprechen. Die physikalische Belastung durch Regattabetrieb, selbst auf der Ostsee bei 6-7 Bf, drei Mann Besatzung, und Spi ist nicht höher als bei einem richtigen üblen Sturm (Grundsee, Kaventsmann usw).

Das die beiden Jungs heile über den Atlantik gekommen sind und bei den Pazifiküberquerungen der englischen Familie nichts weiter passiert ist, war reine Glücksache. Wenn ich die Bilder von Horst auch noch so schön finde, dann kann ich keinem empfehlen derartig halsbrecherische Schläge mit nicht hochseetauglichen Schiffen durchzuführen. Da hilft auch das beste Ruderblatt nix, wenn die Kajüte, das Deck oder der Rumpf wie eine Nußschale von der See zerschlagen werden.

Die sicherlich m e h r als nur 24 Stück in der Nordseewerft hergestellten -sehr stabilen- Sharks stellen gegenüber der Mitgliederzahl von 350 Stück einen Anteil von sicher 10-15 % dar. Wenn auf den Regatten ca 20 bis 40 Boote teilnehmen, dann gibt es demgegenüber doch relativ viele Nordsee-Werft-Sharks. Das sie gleichwohl selten gesehen werden, könnte also doch mit den "U-Boot-Tauchfahrt-Genen" der Nordseewerft zusammenhängen. Oder ist das Seemannsgarn?


Ahoi

wheeler
wheeler
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Re: verschiedene Werften

Ungelesener Beitrag von wheeler »

Ach ja, ganz vergessen, in Polen werden jetzt ja auch welche produziert.
Horst Rudorffer
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Re: verschiedene Werften

Ungelesener Beitrag von Horst Rudorffer »

Die Markenrechte zur Shark24 liegen bei der Internationalen Shark24 Klassenvereinigung (ISCA). Diese kann mit geeigneten Personen eine Lizenzvereinbarung treffen, die die Shark24 produzieren möchten. Nach Einstellung der Produktion in Österreich (letzte Werft dort Anton Stader/Attersee) traf Bodo Günther Anfang der 1990er Jahre eine solche Vereinbarung mit der ISCA. Er ließ zunächst bei Thyssen Nordseewerke produzieren. Dabei kamen die Vorgaben der Klassenvereinbarung zum tragen. Weder militärische oder gar Vorschriften zum Bau von U-Booten spielten dabei eine Rolle. Andere Auftraggeber als Bodo Günther gab es weder dort noch bei anderen Werften zu dieser Zeit und auch bis heute nicht. Es wurden auch noch bei anderen Subunternehmern Sharks stets nur im Auftrag von Bodo nach den einschlägigen Bestimmungen gefertigt, so auch bei Ulli Eggers in Emden, später Norden. Es ist richtig, dass Bodo Günther seit einigen Monaten in Polen produzieren lässt und derzeit weltweit nur dort. Siehe auch http://www.shark24.eu wo Einiges zu Neusharks zu finden ist. Die mittlerweile sechste Shark aus dortiger Produktion werde ich voraussichtlich kommenden Montag den 18.4.2016 nahe Wroclaw (ehemals Breslau) abholen.
1991 wurde in Kanada bei der Werft Hallmann die letzte Shark24 gebaut. In den USA wurde sie nie produziert.
Eigenbauten gibt es ebensowenig, mit einer Ausnahme. Aus den Nordseewerken ist nämlich eine Form (also das Negativ) "verschwunden". Diese Form wurde dann zu einem Schiff umgearbeitet. Zuletzt wurde sie an der Müritz von einem Bootshändler zum Kauf relativ günstig angeboten. Sie wurde aber als sharkähnlich angeboten und es soll schon einige Rechtsstreite gegeben haben, da dieses Boot deutliches Übergewicht aufweist.
Jedoch konnte man schwedische Sharks auch als Ausbauversion kaufen.
Dass wheeler immer wieder betont, dass die Nordseewerke-Sharks schneller und stabiler seien als die anderen Sharks ist schlichtweg falsch und kann von ihm auch nicht stichhaltig belegt werden. Auch seine Rechnerei zum prozentualen Anteil der Nordseewerke- Sharks liegt völlig daneben. Es haben nicht 25 der 350 Mitglieder der KV eine Shark. Es wurden überhaupt nur 25 gebaut. Und wheeler gehört nicht zu den 350 Mitgliedern der KV, er ist nur Nutzer dieses Forums auf der Homepage der KV. Zu der demnächst vor Ebensee/Österreich stattfindenden WM haben aktuell 56 Sharks gemeldet. Ich werde die Nordseewerke-Sharks mal genau im Auge behalten und bin auf das Abschneiden gespannt. Ich bin mir aber jetzt schon ganz sicher, dass sie nicht auf Tauchfahrt gehen werden.
Wenn man den Pazifik oder Atlantik heil überquert, hat das, ganz gleich mit welchem Schiff bis hin zum Superfrachter, fast immer auch ein wenig mit Glück zu tun. Lord Nelson soll einmal gesagt haben: "Schiffe sind nur im Hafen wirklich sicher - aber dafür wurden sie nicht gebaut". Und die Titanic galt schließlich auch als unsinkbar. So muss jeder selbst entscheiden, ob er mit einer Shark24, gleich welcher Werft, solche Törns absolvieren möchte. Schließlich ist Nichts im Leben wirklich sicher, außer, dass wir alle irgendwann zu unserem letzten Törn aufbrechen müssen und bis dahin Steuern zahlen.
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