Neue Sharks

Wer kann helfen? Wie funktioniert was? Tipps und Tricks, Bastelecke

Moderator: Horst Rudorffer

Christian Petersen
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Neue Sharks

Ungelesener Beitrag von Christian Petersen »

Hallo Sharkys
Seit einiger Zeit werden die neuen Sharks durch Bodo Günther in Polen gebaut. Auf der Boot in Düsseldorf war eine dieser Schönheiten zu bewundern. Bodo erzählte, dass diese Sharks rumpfmäßig überarbeitet wurden. Konkret ging es darum, dass sein Sohn die Form soweit nachgearbeitet hat, dass die Rümpfe jetzt symetrisch und ohne Dellen aus der Form kommen. Dadurch werden Turbolenzen beim Segeln verringert und im Ergebnis diese Sharks schneller sind. Ich dachte immer, dass an den Formen nichts geändert werden darf um die Chancengleichheit auf Regatten zu gewährleisten. Die Satzung scheint das ganz ähnlich zu sehen. Also, was meint ihr dazu ?

Beste Grüße aus dem Norden vom Christian Petersen
Peter G. KREJCI
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Re: Neue Sharks

Ungelesener Beitrag von Peter G. KREJCI »

Es stimmt auch, dass das Deck überarbeitet ist, und das seit ca. Bj 2000.
(die genaue Baunummer können sicher die Profis herausfinden)
Durch die Decksform ist das innere Trapez nicht mehr notwendig, dadurch ist auch die Gefahr so gennannten Dellen bei extremer Riggspannung dadurch minimiert,
aber trotzdem nicht ausgeschlossen .

Aus meiner Sicht ist wichtiger das Unterwasserschiff,
dieses wird seit über 50 Jahren unverändert nach den originalen ISCA Bestimmungen abgenommen Laminiert und seitens der ISCA überprüft.
Mein erster Shark war BJ 1969 Baunummer 667, und ich segle die Baunummer 1976, beide sind und waren, ob mit oder ohne Holzdreieck "unverändert steif".
Die Pflege des U-Wasser ist wesentlich wichtiger als das Rumpf finisch unter der „Scheuerleiste“ :)

Dies wird dir jeder aktiver Regattasegler bestätigen, daher ist Chancengleichheit auf in weiterer Zukunft bei Regatten gewährleistet.

Peter AUT 1976
Horst Rudorffer
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Re: Neue Sharks

Ungelesener Beitrag von Horst Rudorffer »

Peter hat vollkommen recht. Ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass der Rumpf im aufwendigen Handauflegeverfahren laminiert wird. Dabei spielt die Qualität der Negativform eine maßgebliche Rolle bezüglich des Endzustandes der Rumpfschale. Die Form aus der produziert wird, ist seit vielen Jahrzehnten dieselbe. Dabei ist normal, dass die Form im Laufe der Jahre leidet. Üblicherweise wird nach einer gewissen Anzahl von Teilen aus einer Form eine komplett neue Form gefertigt. Im Fall der neueren Sharks (ab Baunr. 1994) wurde aber nicht eine neue Form gefertigt sondern die alte aufwendig wieder aufbereitet. Natürlich entspricht die Form immer noch dem Urmodell, nur kleine "Macken" wurden entfernt. Einen maßgeblichen Einfluß auf die Bootsgeschwindigkeit hat dies vermutlich nicht. Gewisse geringfügige Serienschwankungen sind selbst in olympischen Bootsklassen nicht ganz zu vermeiden. Zumindest theoretisch verändert sich die Form ja nach jedem gebauten Bauteil. Die Chancengleichheit ist dennoch sicher nach wie vor gegeben. Wenn überhaupt sind es bestimmt nur geringe Unterschiede. Und nach wie vor gelten einige Schiffe oder ganze Serien wie z.B. die Schwedensharks als besonders schnell wie z.B. die Findus GER 1408, übrigens eine Schwedenshark wie die von Christian. Neue Vermutungen können wir ja nach der WM 2016 anstellen. Aber auch da wird vermutlich das Team gewinnen, das strategisch und taktisch am cleversten vorgeht und die wenigsten Fehler macht. Auch wenn eine gute Bootsgeschwindigkeit der beste Freund des Taktikers ist. Das erzielen einer guten Bootsgeschwindigkeit ist ein extrem komplexes Thema und ein gutes Unterwasserschiff nur ein kleiner, wenn auch wichtiger Mosaikstein. Deshalb hatte der amtierende Europameister zwischen der IÖM und der EM 2015 nochmals naß schleifen lassen. Und der Erfolg gibt ihm recht.
Christian Petersen
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Re: Neue Sharks

Ungelesener Beitrag von Christian Petersen »

Das sich die Nacharbeiten der Form im Rahmen der Aufarbeitung bewegen, kam in dem Gespräch mit Bodo nicht so deutlich `rüber. Ich hatte den Eindruck, dass die Arbeiten umfangreicher waren als nur die Aufarbeitung. Das hat den Eindruck entstehen lassen, dass diese Sharks deshalb schneller sind. Aber wie Du schon sagst, werden sich die Ergebnisse bei der nächsten WM zeigen. Das die Schwedensharks schneller sind, hat sich ja auch erst im Laufe der Jahre gezeigt, und das war auch auf der Grundlage der ISCA Regeln.
Horst Rudorffer
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Re: Neue Sharks

Ungelesener Beitrag von Horst Rudorffer »

Um es nochmals klarzustellen: Die Schwedensharks gelten gemeinhin als schneller. Ob sie es tatsächlich sind, ist ganz schwierig zu beurteilen und nicht bewiesen. Vielleicht werden sie auch überwiegend von Teams gesegelt, die wissen, was sie tun, wie z.B. die Crew vom Schneewittchen. Und dann heißt es plötzlich, dass die und die Boote schneller sind. Denn aus meiner Sicht wird gerade von unterlegenen Teams das angeblich überlegene Material der Konkurrenz für die eigene, vielleicht nicht ganz so gute Platzierung als Ursache ausgemacht. Ich bin fest davon überzeugt, dass gerade in unserer Klasse viel mehr als in anderen Klassen das Können der Segler über die Platzierung entscheidet und weniger das Material und damit der Geldbeutel. Eine überlegene Mannschaft wird auch eine vermeintlich langsame Shark24 in Toppränge segeln, aber eine schwache Mannschaft mit einem schnellen Boot niemals eine Regatta gewinnen können.
Christian Petersen
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Re: Neue Sharks

Ungelesener Beitrag von Christian Petersen »

Herzlichen Glückwunsch an die Polensharks zum Gewinn der Regatta um den Begrenzer Shark Pokal.
Bodo baut gute Boote, und der Aufwand mit der überarbeiteten Form scheint sich auszuzahlen. In diesem Zusammenhang hätte ich noch mal eine Frage zum Laminatplan. Müssen sich alle Werften an einen vorgegebenen Laminatplan halten, oder darf jede Werft das selbst entscheiden. Ich meine mal gehört zu haben, dass es einen vorgegebenen Plan geben soll an den sich alle Werften halten müssen. Dafür soll es sogar einen Menschen geben, der das kontrolliert. Haben wir so einen in Deutschland/Europa. Wenn dies nicht kontrolliert wird, könnte eine Werft , mit neuster Technik, Material und dem entsprechenden Kenntnisstand, Rümpfe herstellen, die erheblich verwindungssteifer sind und eindeutige Vorteile besitzen.

Last mal was vom Euch hören. Gruß Christian Petersen
Horst Rudorffer
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Re: Neue Sharks

Ungelesener Beitrag von Horst Rudorffer »

Lieber Christian, vielen Dank für die wahrscheinlich gut gemeinten Glückwünsche. Aber nicht eine Polenshark hat gewonnen, sondern Bernd Mäder mit seiner Familiencrew. Genau wie letztes Jahr, als sie noch ihre GER 1411 (Korneuburgshark) segelten. Und dass die Crew der HaiLight auf dem zweiten Platz landete lag bestimmt auch nicht daran, dass wir eine Polenshark über den Kurs trieben. Es ist für uns auch nicht so ungewöhnlich, einen zweiten Platz zu belegen, schließlich waren wir schon einmal Welt- und viermal Europameister und dass mit Sharks aus ganz unterschiedlichen Werften. Ich kann mich nur noch mal wiederholen. Entscheidend ist die Crew und nicht die Werft, aus der die Shark stammt.
Übrigens war auch eine von den Thyssen-Nordseewerken gebaute Shark (GER 1930) am Start. Sie ging nicht auf Tauchfahrt und belegte Platz 7 bei 10 Startern. Allerdings hatten wir im zweiten Lauf nach knapp einer Stunde gesegelter Zeit im Ziel ca. 500 - 600m Vorsprung auf sie, was man aber sicher nicht der Thyssen-Shark anlasten kann.
Christian Petersen
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Re: Neue Sharks

Ungelesener Beitrag von Christian Petersen »

Hallo Horst
Das neue Boot von Bernd hat die Baunummer 1999. Deine, die 2002 wurde in Polen gebaut. Das beide Crews gut segeln können, wurde ausreichend bewiesen. Darum ging es in meiner Frage auch nicht. Vielmehr interessiert mich, und vielleicht auch Andere, ob es Standards beim Laminataufbau gibt, und wer das kontrolliert. Im Laufe der vergangenen 50 Jahre Sharkbau haben sich beim Laminat erhebliche Entwicklungen ergeben, Diese wurden zweifellos auch an den Rümpfen umgesetzt. Genau deshalb wäre es sinnvoll, dass jemand darauf achtet, die Chancengleichheit für die älteren Rümpfe, einiger Maßen, zu gewährleisten.
Unbestritten ist natürlich, dass die beste Crew auch mit älterem Material vorne mit segeln wird. Wenn diese Crew ein neues Boot besitzt, dass nach neusten Kenntnissen beim Laminieren, unter Nichtbeachtung der Vorgaben beim Laminatplan gebaut wurde, entsteht schon der Eindruck, dass hier Vorteile realisiert werden. Fair wäre das nicht.
wheeler
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Re: Neue Sharks

Ungelesener Beitrag von wheeler »

Ich glaube ja nicht, dass es allein darauf ankommt, wann eine Shark 24 gebaut wurde und welches Verfahren beim GFK Verwendung gefunden hat. Das Rick usw., die Segel, das Unterwasserschiff, das Gewicht und die Crew sind doch im Ergebnis auch die Faktoren des Erfolgs. Fast jede ältere Shark könnte in den Händen von Fachleuten zu einer Rennziege auf Kurzstrecken (binnen und Küste) umgebaut werden. Allerdings ist das wahrscheinlich mit hohen Kosten verbunden, so dass sich auch ein Neuerwerb lohnen könnte. Und wer weiß schon, was einige Regattateilnehmer alles technisch unternehmen, um ihr Boot - egal ob neu oder alt- so richtig zu tunen!? Das plaudert hier im Chat bestimmt niemand aus. Und dann muss auch noch ein wenig Glück hinzu kommen.

Weshalb aber die GER 1930 anscheinend vom gesamten Regattafeld bei der Bregenzer Shark Pokalregatta daran gehindert wurde nach von zu stürmen, also wirklich, das sieht doch sehr nach einer unsportlichen Behinderung durch die gesamten Teilnehmer aus. Hat denn niemand die Protestflagge gehisst? Es sollte daher aus Sicherheitsgründen das uneingeschränkte Wegerecht vor allen anderen Booten für die Nordseewerke-Sharks in die Satzung der KV aufgenommen werden um weitere Vorfälle dieser Art zu verhindern. (Spaß)
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webmasterwb
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Re: Neue Sharks

Ungelesener Beitrag von webmasterwb »

Wir könnten ja bei der WM den Thyssen Sharks einen Vorsprung geben. Falls das nicht geht, können sie uns ja unter Wasser mit Brennstoffzelle überholen. Hätte da Beziehungen ;-)

Ich hatte meine erste Shark 1997 als Fahrtenshark gekauft und sie 2004 zur WM auf Regatta umgebaut. Klar, so ein totaler Umbau kostet ein paar Euro (unter 500)  ist aber bei weiten nicht so hoch als das man gleich eine neue kaufen könnte. Hauptarbeit war ab-/auzubauen. Ein paar Klemmen an sinnvoller Stelle anbringen dafür aber viele unnötige entfernen. Das war dann auch schon. Segel, sollte man natürlich gute haben, wir haben damals noch die alten vom Fahrtensegeln verwendet und sind als Regattaneulinge auch nicht letzter geworden.

Wir haben damals beim Umbau 2004 auch viele Hilfe von anderen Regattasegeln bekommen was wir wie machen sollen. Komm einfach einmal mit Deiner Shark auf eine Regatta und Du wirst sehen das Dir sehr viele Tipps gegeben werden falls Du welche haben möchtest.

Nimm z.B. Horst zu Dir an Bord und er wird Dir sagen was Du verbessern kannst. Genau so helfen Dir alle Regattasegeler und geben Dir Hilfe für die Shark und was Du an Bord sonst noch besser machen kannst.

Das ist ja das schöne bei den Sharkies das fast niemand sein Wissen zurückhält und auch anderen hilft.
 
Viele Shark-Grüße
 
Walter
wheeler
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Re: Neue Sharks

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:lol: :lol: :lol:
wheeler
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Re: Neue Sharks

Ungelesener Beitrag von wheeler »

Auf dem letzten Schlag von Helgoland nach Hooksiel hat es die Nordseewerkeshark24 am Wochenende bei Raumschotkurs wieder mal auf 15-16 kn gebracht. Das war gar nicht schlecht! Ich mein, die neueren Sharks haben doch eine geringere Rumpfgeschwindigkeit oder nicht?'
Viele Grüße
von der Nordsee
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