Decksbeschichtung Coelan + EPDM Granulat

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Moderator: Horst Rudorffer

kurmes
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Re: Decksbeschichtung Coelan + EPDM Granulat

Ungelesener Beitrag von kurmes »

Hallo Rudi,
nachdem anscheinend niemand Erfahrungen mit der Beschichtung gemacht hat, würde mich interessieren, wie es bei dir gelaufen ist.
Gruß
Kurt
Horst Rudorffer
Beiträge: 182
Registriert: 13.03.2004, 15:18
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Re: Decksbeschichtung Coelan + EPDM Granulat

Ungelesener Beitrag von Horst Rudorffer »

Nach mittlerweile der 4. Segelsaison ist mein Coelan-Decksbelag (Lamellendeck) leider nicht mehr so griffig. Der Farbton ist hellgrau und es unglaublich, wie sich der Belag im Sommer bei kräftiger Sonneneinstrahlung aufheizt. Man kann sich fast nicht draufsetzen. Dazu kommt noch, dass die Beschichtung insgesamt sehr aufwendig (Riffelung habe ich komplett abgeschliffen) und mit ca. 500€ Materialkosten doch recht teuer war. Ich würde es nicht noch mal mit diesem Material machen sondern eventuell nur mit Interdeck von International streichen.
Viel Erfolg
Horst
GreenFlash
Beiträge: 2
Registriert: 22.03.2012, 19:05

Re: Decksbeschichtung Coelan + EPDM Granulat

Ungelesener Beitrag von GreenFlash »

Hallo Sharki`s,

ja ich habe diese Arbeit hinter mir.
Ich habe aber eine etwas andere Methode als Horst gewählt. Zunächst habe ich ein gröberes EPDM-Material gesucht und gefunden : http://www.ttr-tennis.de und zwar in der Farbe eggshell, Körnung 0,5-1,5 mm.
Als Polyurethan habe ich Hermeta verwendet : http://www.hermeta.de, und war PU 1102. Das EPDM Material gibt es aber nur in 25 kg-Säcken, ich habe 100.-€ bezahlt bei Abholung.
Das PU-Material könntet Ihr eventuell günstiger bei einer Firma für Balkonbeschichtungen bekommen, die haben das fassweise, ich habe mit Vorversuchen ca 7 kg gekauft.

Im Anhang findet Ihr einen Link für ein Bild, in der Scheune aufgenommen, das Boot ist noch verstaubt und muß erst noch fertig gemacht werden, derzeit mache ich den Innenausbau.
Ich habe alle geriffelten Flächen mit Ausnahme des Cockpitbodens gemacht.

Zur Technik : nachdem der Vorversuch positiv war ( Probestück auf Sperrholz ohne Grundierung über den Winter im Freien getestet), keine Farbveränderung, sehr gute Haftung, habe ich mich dann gewagt.

Als Erstes peinlich genaue Reinigung der Flächen : Entfetter 2 mal, dann gewaschen, wieder Entfetter, nicht geschliffen.
Dann alle Flächen mit einem sehr gutem Klebeband die Umrisse der Flächen abgeklebt. Ich habe dann Aluleisten 2,5 mm Stärke mit Doppelklebeband auf das Abklebeband geklebt, immer nur 30 – 60 cm, also umlaufend um die zu beschichteten Flächen, wobei man hier Stückweise vorgeht. Die Mischungen waren meistens 250 ml PU und ca 350 ml EPDM, hier muß man ganz einfach mal einen Vorversuch machen.

Aufbringen : mit einer Spachtel die Mischung aufbringen und zwar immer nur kleine Mengen/Flächen, mit einer Glättkelle bzw. einem Brettchen mit Griff, das mit etwas PU-Verdünnung benetzt worden ist, die Mischung eben klopfen, das verdichtet und man kann zum Rand hin ( Aluleiste) sauber arbeiten.
Es wäre nicht schlecht, wenn man hier zu zweit arbeiten könnte, um Ansätze zu vermeiden !

Dann entfernt man die Aluleisten und Klebeband und nimmt eine Spachtel/Glättkelle mit der man dann den Rand von außen nach innen leicht rundet. Dann eventuelle Verschmutzungen auf dem anschließenden Gelcoat mit PU-Verdünnung abwischen. Durch die Rundung am Rand muß man mit viel Augenmaß arbeiten, die Werkzeuge immer gleich mit PU-Verdünner abwischen. Ich habe Farbmischbehälter aus Kunststoff gekauft, diese bekommt man bei Ebay günstig, nach dem Aushärten kann man restliches Material einfach als Film abziehenund die Behälter wieder nutzen.
Die Schichtdicke beträgt bei mir ca 3,5 bis 5,0 mm, ich denke das wird halten, ich schätze das Gewicht auf ca 12 -15 kg. Der Vorteil dieser Beschichtung ist, daß man problemloser ausbessern kann und auch die Flächen kpl. überschleifen kann ( ähnlich Teak oder Kork)
Zu gegebener Zeit werde ich über das Verhalten der Beschichtung berichten.

Warnung : immer nur mit Arbeitsschutz, Handschuhe und Lackiermaske !!!!! arbeiten, die Maske soll sehr gute Filter haben, das Zeugs ist nicht ganz ungefährlich für die Gesundheit.
Und : das muß man sich wirklich überlegen ! es ist schon eine wirkliche Arbeit.

Wer Fragen hat, kann sich gerne an mich wenden.
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