Frage zur Fußreling

Wer kann helfen? Wie funktioniert was? Tipps und Tricks, Bastelecke

Moderator: Horst Rudorffer

bastus
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Frage zur Fußreling

Ungelesener Beitrag von bastus »

Hallo,

momentan fahre ich unsere Shark nur auf dem heimischen Baldeneysee, aber da die Ostsee fürs nächste Jahr in Planung ist, würde ich im Winter gern eine Seereling nachrüsten. Kann ich dafür die aktuellen Pfeiffer-Seerelingfüße nehmen? Meine Shark hat die Nummer 1695 und so eine schwarze Fussreling, die ja von Pfeiffer stammen soll. Mir wären diese Füße lieber als andere, da sie den schon recht kanppen Platz auf dem Gangbord nicht so stark einengen wie andere Füße.

Vielen Dank und Grüße aus Essen

Jürgen
Horst Rudorffer
Beiträge: 187
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Seereling

Ungelesener Beitrag von Horst Rudorffer »

Das Thema Seereling auf der Shark wird schon seit vielen Jahren heiß diskutiert. Viele sind der Meinung, dass die Montage die Gefahren erhöht. Die Sturz- und Stolpergefahr wird deutlich größer, da der Bewegungsraum eingeschränkt wird. Da die Reling relativ niedrig ist, dürfte sie im Fall des Falles ein Überbordgehen kaum verhindern. Es besteht sogar eine erhebliche Gefahr, zusätzliche schwere Verletzungen beim Sturz auf die Reling zu erleiden. Ich mag mir gar nicht vorstellen, welche Folgen es haben könnte, mit dem Torax auf einer Stütze zu landen. Viel sinnvoller halte ich die Anbringung von Bändern (oft übliches Tauwerk kann beim Drauftreten wegrollen und wiederum zu Stürzen führen), in dem die Sicherungsleine eingehangen wird. Auf die Sicherungsleine sollte insbesondere der Einhandfahrtensegler auf gar keinen Fall verzichten, damit er im Fall des Überbordgehens mit der Yacht verbunden bleibt. Hängt der Skipper dann nach einem hoffentlich niemals vorkommenden Zwischenfall mit der Lifline gesichert außenbords, ist es aus meiner Sicht kaum möglich, wieder an Bord zu kommen, wenn die Lifeline über der Reling verläuft.
Der Wegfall der Reling verbessert auch deutlich das Sitzen auf dem Süllbord und die Segelführung sowie Stand der Vorsegel.
Ich bitte, diese Überlegung lediglich als Gedankenanstoß zu betrachten. Letztendlich muss jeder Skipper eigenverantwortlich seine Entscheidungen treffen.
Ich bin gespannt, auf weitere Meinungen.
Euer Horst
bastus
Beiträge: 8
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Seereling

Ungelesener Beitrag von bastus »

Hallo Horst,
drüber habe ich mir auch schon einige Gedanken gemacht. Aber ich glaube, dass ich es als Fakt hinstellen kann, dass bei Normalmenschen mit wenig Regattaerfahrungen und entsprechend sicherem Umgang auf und mit dem Boot, die "gefühlte" Sicherheit durch eine Seereling erhöhen läßt. Natürlich macht eine Seereling das/die Strecktau(e) nicht überflüssig. Wie schon gesagt, eher eine psychologische Hilfe, die aber für eine etwas selbstsicherere Bewegung auf dem Boot sorgt.


Jürgen
sperling
Beiträge: 2
Registriert: 16.02.2006, 15:34

Ungelesener Beitrag von sperling »

Hallo Bastus,
auch auf meiner Shark habe ich keine Seereling, habe aber länger darüber nachgedacht und es dann gelassen. Meine Erfahrung als Vorschoter auf ein er Shark MIT Reling: Wenn du eine Seereling hast, bedeutet das beim Gang aufs Vorschiff jedesmal, dass du nicht aussen um die Wanten kannst, sondern unter den Unterwanten durchmusst. Das ist arg eng.
Und: Ich fand, man fühlt sich auf einem so schmalen Boot wie der Shark zwischen den
gonefishing
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Registriert: 07.08.2010, 09:57

Ungelesener Beitrag von gonefishing »

Nach langem hin und her überlegen habe ich mich auf meiner Shark für die Kombination aus Bugkorb, Heckkorb und Strecktau entschieden.

Die Seereling erachte ich auch eher als Stolperfalle und Einengung.
Darüber hinaus wäre die Vorsegelführung arg behindert.

Den Heckkorb hingegen möchte ich nicht missen, sei es aufgrund der integrierten - wenn auch kurzen - Badeleiter, vor allem aber auch als Sicherheitsplus wenn ich auf dem recht kabbeligen Ijsselmeer den AB in Gang setzen muss oder um die Bergeschlauf dort anzubringen und somit immer Griffbereit zu haben.

Gruß
Daniel
markus
Beiträge: 22
Registriert: 01.06.2005, 11:15
Wohnort: Bregenz

Seereling - ja und nein.

Ungelesener Beitrag von markus »

Ich gebe zu, eine Shark ohne Reling (bzw. auch ohne Bug- Heckkorb)sieht wirklich viel besser aus, auch läßt sich das Vorsegel besser bedienen/trimmen und man kann sich sicher freier bewegen. Hätte ich Regatta-Ambitionen (mit geschulter, eingespielter Mannschaft) wäre meine Reling sofort weg.

Doch aus bestimmten Gründen möchte ich sie nicht missen: alleine um zu balancieren (abgesehen vom psychologischen Effekt), um auf das Vorschiff zu kommen finde ich sie hilfreich, die Möglichkeit für ein einfaches Abdecken des Cockpits mit einer Plane und genug Lebensraum darunter zu haben sind für mich als Fahrtensegler ebenso wichtig, wie bequemeres Sitzen/Anlehen auf längeren Fahrten. Ein Sitzen auf dem Süllbord ist hier zweitrangig. Auch beim Segelwechsel bin ich als Einhandsegler manchmal froh, wenn die Reling mithilft, das Segel an Deck zu halten und unerfahrene Mitsegler oder auch Kinder finden in der Reling immer etwas zum Festhalten.

Das Überbordgehen verhindert keine Reling der Welt, auch ersetzt sie natürlich keinen Lifebelt (der eigentlich das Überbordgehen verhindern und nicht nur eine Verbindung zum Boot halten sollte), auch möchte niemand auf einen Relingspfosten fallen. Das trifft aber nicht nur auf die Shark zu, sondern auf jede Yacht, da müßten sich ja sehr viele ihre Reling abmontieren. Eine grundsätzliche Berechtigung kann man ihr sicher nicht absprechen. Es kommt bei der Shark wohl auf die persönlichen Prioritäten an.

Markus
1205 "Summertime"
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