Ermat Rigg

Wer kann helfen? Wie funktioniert was? Tipps und Tricks, Bastelecke

Moderator: Horst Rudorffer

abufdasee
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Ermat Rigg

Ungelesener Beitrag von abufdasee »

Wer hat Erfahrungen mit einem Ermat Rigg?

Ich habe mir für meine Shark, Bj. 1969, gebraucht ein sehr gut gepflegtes Ermat Rigg mit neuen Wanten und Stagen gekauft. Erste Reaktionen anderer Shark Segler gingen von sehr gut und gut trimmbar bis hin zu wegwerfen, da es zu schwer sei und das Schiff dadurch stärker kränge.

Im Winter möchte ich mein '69 er Originalrigg mit "Streichholz" Salingen gegen das Ermat Rigg austauschen, müsste dazu aber noch für die Beleuchtung Strom etc. umbauen. Über Erfahrungen mit dem Ermat Rigg, eventuell auch im Vergleich mit einem anderen Rigg würde ich mich sehr freuen.
abufdasee
Alfred
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Ungelesener Beitrag von Alfred »

Hallo "abufdasee",

ich gehe davon aus, dass Du mit Deiner Shark nicht unbedingt die Regatta-Szene aufmischen willst.

Deshalb hast Du mit dem Ermat-Rigg einen soliden Mast mit soliden Beschlägen gekauft.
Ermat-Riggs wurden auf mehr als 100 Shark montiert.

Das man mit einem Ermat -Rigg auch erfolgreich Regatten gewinnen kann, hat der Canadier John Clark ( JC ) aus Kingston unter Beweis gestellt, als er überlegen 1995 auf dem Bodensee bei Friedrichshafen
die Weltmeisterschaft der Shark 24- Klasse gewonnen hat !

Das Ermat-Mastprofil ist schwerer als die heutigen FK- Mastprofile,
was sich speziell beim Handling zum Stellen und Legen des Mastes
bemerkbar macht.

Bedingt durch das höhere Eigengewicht erhöht sich zwangsweise das Toppgewicht, welches die Krängung negativ beeinflusst.

Dieses ist jedoch bei einem "Tourenschiff" eher zu verschmerzen als bei
einem "Regattaschiff", zumal meist noch Antenne, Antennenträger, Radarreflektor, Topplicht, Geber für Windrichtungsanzeiger und ....
bei solchen Masten montiert werden, welche ebenfalls die Krängung negativ beeinflussen.

Deshalb solltest Du - wohlwissend um die aufgezeigten Nachteile - mit dem Ermat-Rigg gut zurechtkommen, zumal ein neues, aktuelles FK-Rigg gut und gerne € 2.500,- kostet.

Gruß Alfred
abufdasee
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Nachfrage an Alfred

Ungelesener Beitrag von abufdasee »

Hallo Alfred,

danke für die ausführliche Mitteilung. Eine Nachfrage habe ich noch. Ist das Ermat Rigg wesentlich schwerer als das Originalrigg des Baujahres 1969, das bei mir auf dem Schiff ist? Welchen Gewichtsunterschied macht es ungefähr aus? Der Hersteller meines Originalriggs ist mir nicht bekannt.
Die Salinge sind wesentlich massiver beim Ermat Rigg, aber mit den Befestigungen an meinem Originalrigg nicht kompatibel, da um 90 ° gedreht.

Die Shark wird nur am Bodensee segeln. Da sind Antennen und Radarreflektoren eher keine Standardausstattung, werden meine Shark mit Sicherheit nie belasten. Ich werde zum Spaß schon die eine oder andere Clubregatta oder Yardstickregatta mitsegeln, aber wohl keine KV-Regatta.

Grüße abufdasee
Alfred
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Ungelesener Beitrag von Alfred »

Hallo "abufdasee",

da ich das Fabrikat Deines "Orginalriggs" nicht kenne und mir ausserdem auch keine Abmessunden der Wanten und Fallen bekannt sind, kann ich lediglich - abgeleitet von Erfahrungswerten - eine Schätzung wagen.
Der Gewichtsunterschied dürfte sich in einem Bereich zwischen 10 und 15 kg bewegen.

Beim Ermat-Rigg sind solide Beschläge verbaut und auch das stehende und laufende Gut ist ordentlich dimmensioniert.
Für den Fall, dass dort noch die Orginal-Fallen ( mit Drahtvorlauf ) montiert sind, lässt sich durch gelegentlichen Austausch auf Dyneema-Fallen schon einiges an Toppgewicht einsparen.

Um bei Clubregatten und selbst bei Ranglistenregatten erfolgreich zu sein, bedarf es auf alle Fälle keines "leichteren" Riggs.
Es gibt noch eine Vielzahl von Ermat-Riggs in der Regattaszene.

Ein falsches oder schlecht ausgeführtes Manöver wirkt sich negativer auf eine gute Platzierung aus als ein "schweres" Rigg.

Gruß Alfred
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