Pinnenpilot

Wer kann helfen? Wie funktioniert was? Tipps und Tricks, Bastelecke

Moderator: Horst Rudorffer

haeher
Beiträge: 8
Registriert: 21.04.2008, 17:56
Wohnort: Dornbirn

Pinnenpilot

Ungelesener Beitrag von haeher »

Hallo Sharkys!

Ich denke über die Anschaffung eines Pinnenpiloten (Autopiloten) nach.
Hat jemand Erfahrungen?
Welches Modell ist geeignet?
Hat irgendwer ein gebrauchtes im Verkauf?
Vielen Dank und einen schönen Sommer.

Häher
Heiner
Beiträge: 11
Registriert: 23.01.2004, 18:36
Wohnort: Solingen

Ungelesener Beitrag von Heiner »

Hallo Haeher,
ich nutze eine Autohelm 1000 mit zusätzlicher Windfahnenansteuerung,
d. h. der Autopilot kann neben dem Kompasskurs auch über eine kleine Windfahne, die am Heckkorb auf einem ca 1,5m hohen Rohr montiert ist, angesteuert werden. Wenn das Boot gut ausgetrimmt ist, hält es dann sehr gut den Kurs.
Die 1000er Serie ist von der Leistungskraft vollkommen ausreichend, der Stromverbrauch bei gut getrimmtem Boot (selbst auf raumem Wind) vernachlässigbar klein.

Mast- und Schotbruch
Heiner
Guido
Beiträge: 7
Registriert: 30.06.2005, 15:05
Wohnort: Wiesbaden

Details zum Autopiloten

Ungelesener Beitrag von Guido »

Hallo Heiner,

kannst du ein Foto einstellen oder kurz beschreiben wie und wo du den Autohelm befestigt hast dass sollte ja ziemlich weit hinten an der Pinne sein, denke ich

Gruß
Guido
Mantaspeed
Beiträge: 2
Registriert: 02.02.2010, 13:54
Wohnort: Österreich

Ungelesener Beitrag von Mantaspeed »

Hallo Sharkys - bin NEU hier

Ich möchte mich nur mal kurz vorstellen, bin aus Österreich und segle seit 10 Jahren eine Manta 19 vom Schöchl, liebäugle aber schon länger mit einer Shark 24. Wenn ich nicht mit dem Segler unterwegs bin, dann mit dem Seekajak im Meer oder auf größeren Flüssen.

Zum Thema ST 1000+ Pinnenpilot (PP) habe ich eine Menge Erfahrungen, ich verwende seit 8 Jahren den PP und was die Funktion betrifft ist das kein Problem, ebenso die Montage, wichtig ist ein Maß von glaube ich 40 oder 46 cm auf der Pinne vom Ruderdrehpunkt aus , und der PP im rechten Winkel bb oder Stb seitlich zu montieren. Das geht mit einer einlaminierten oder erhöht aufgebauten Messinghülse in die Backskiste super an der Pinne wird er an einem kleinen eingeschraubten Zapfen eingehängt . Es gibt auch ein mehrere Verlängerungen für die Steuerstange, damit die Aufnahme nicht direkt in den Deckel der Backskiste gemacht werden muß. Eine Montageanleitung ist auch in Deutsch dabei.

Die Vorteile von dem Teil sind:
> verhältnismäßig günstig
> Hält Kleinkreuzer super auf Kurs
> Ist mit den geringen Abmaßen leicht verstaut und hat nur sehr wenig Gewicht.
> Kann auch bei Flaute mit Motorbetrieb gut eingesetzt werden.
> Absolutes Sicherheits- MUSS für Einhandsegler. Speziell bei Spi oder Gennaker Verwendung auch auf kürzeren Strecken.

Die Nachteile sind:
> sehr empfindlich und hohe Reparaturkosten
> Auf achterlichen Kursen ist ohne Umprogrammierung der Steuerdaten ein starkes Geigen wahrscheinlich, bzw. ist die Kursstabilität eingeschränkt.
> Wenn der PP bei leichten Winden oder bei Wellen auf Anschlagsteuerung geht, zerstört er sich selbst. Diese negative Funktion betrifft nicht nur den PP St 1000 sondern auch die größeren (der erschwinglichen Modelle) und auch die der anderen Marken.
> ein weiterer sehr unangenehmer Nachteil auf Langstrecken ist der Stromverbrauch, bei hofer Welle und ständigen Korregieren saugt der schon anständig an der Batterie.
> Für mich ist es sehr nervend wenn der PP dauern ein und ausfährt und den Kurs korrigiert, dieses Geräusch nervt auf Dauer doch sehr auf einem Kleinboot.


Aber ACHTUNG, die Pinnenpiloten sind sehr empfindlich, ich segle oft lange Seestrecken damit im Mittelmeer oder an der Ostsee, das Problem ist die Undichtheit der Tastatur, sowie die Hitze bei Sonneneinstrahlung und am Schlimmsten ist, bei leichten Winden kann der Pinnenpilot auf Anschlag steuern, dann ertönt ein Piepssignal, wer nicht sofort ausschaltet, der riskiert eine Selbstzerstörung von dem Teil mit dem Ergebnis von einer durchgebrannten el. Platine oder einer mechanischen Beschädigung der Zahnstange. Ich hatte schon 2 mal eine Reparatur von über 200 Euro.
Ich habe für den PP gegen die Feuchtigkeit immer einen dicken durchsichtigen Plastiksack übergestülpt, und bei der Schubstange mit einem Gummiring geschlossen. Gegen die Sonne hilft ein darübergelegtes Handtuch. Damit habe ich die Lebenszeit bis zur nächsten Reparatur schon etwas verlängert.

Ein sehr sinnvolles Zubehör ist die Fernsteuerung des PP mit einem 6 Meter langen Kabel, wer z. Bsp am Vorschiff arbeitet, kann mit der Fernbedienung jederzeit eingreifen, oder bei Regen in der Kajüte im Trockenen steuern usw..... Leider gibt es die Kabelfernbedinung nicht mehr sondern nur mehr die Funkfernbedienung (die kostet erheblich mehr).

Als Resüme möchte ich sagen, für kurze Strecken oder bei Segelwechsel o. a. Manöver als Einhandsegeler ist der PP eine perfekte günstige Lösung. Ich möchte ihn auf meinem Boot auch nicht missen, speziell bei Flaute unter Motor ist das Teil super (über die Ladespule bekomt er dann auch den Strom).
Aber für längere Fahrten auf See ist das Teil nicht tauglich, hier würde ich einen Windpilot empfehlen, die Teile Steuern sauber alle Kurse und das geräusch- und stromlos. Ich hatte 2 jahre eine Winpilot Atlantik und war damit sehr zufrieden, jetzt werde ich demnächst eine Windpilot Pacific Light verbauen.

Wer sich einen St 1000+ kaufen möchte, der bekommt diesen zurzeit in England am günstigsten.

Herzliche Grüße

Mantaspeed
PS.: Lieber einen schlechten Segeltag als einen guten Arbeitstag!
Michael Plum
Beiträge: 7
Registriert: 12.07.2008, 17:10

Pinnenpilot

Ungelesener Beitrag von Michael Plum »

Hallo Mantaspeed!
Danke für die Info zu Deinen Erfahrungen mit dem PP! Wenn die Technik so empfindlich ist, lass ich doch lieber die Finger davon und installiere eine Pinnenarretierungsvorrichtung (tolles Wort!).
Die Manta hatte ich mir mal von einem Freund für einen Bodden-Törn geliehen. Ein kleines, aber solides Boot, finde ich. Auf der Shark ist ja nur unwesentlich mehr Platz, aber sie segelt doch erheblich spritziger. Letzten Sommer waren wir mit ihr in der Südbretagne auf den Inseln, wo sie auch ihre Seetüchtigkeit trotz Kielschwert bewies.
Einkaufen in England ist auch ein guter Tip. Ich habe das kabellose Tacktick-Logge-Lot-System dort gekauft und ca. 30% gespart. Nachteil ist allerdings die eingeschränkte Garantie, wenn die Rechnungsadresse nicht in GB liegt.
Handbreit!
Michael
Mantaspeed
Beiträge: 2
Registriert: 02.02.2010, 13:54
Wohnort: Österreich

Ungelesener Beitrag von Mantaspeed »

Hi Michael,

die Pinnenaretierung reicht in vielen Fällen nicht aus, da beim z. Bsp. aufs Vorschiff gehen sich der Trimm so weit verändert, dass die 24 aus dem Kurs läuft, es ist wirklich nur eine Notmöglichkeit um schnell mal in die Kajüte zu flitzen und sich irgend was raus zu fischen und dann wieder ran ans Ruder.

Einige Freunde von mir hatten sich teure Pinnenfixierer gekauft, die hatten alle irgend welche Probleme damit, speziell wenn du bei Hafenmanöver ím Kockpit stehen willst und das Ruder anheben möchtest, dann muß bei vielen original Fixierern die Leine vorher umständlich gefiert werden.

Die billigste Ruderfixierung sind 2 Kammklemmen mit Fürhungsöse für die Leine nebeneinander unten ca. mittig an der Pinne montiert, die Klemmen sind nach vorne hin offen. Dann benötigst du 2 Leinen eine Stb, und eine Bb an den Klampen oder Achterstagpüttingen am Heck angeknüpft, diese Leinen führst du durch die Führungsösen der montierten Kammklemmen. Das kostet im schlimmsten Fall 3 oder 4€ und du kannst mit einem Handgriff die beiden Leinen mit einem Zug nach vorne und richtung oben die Pinne fixieren, sowie mit einem Handgriff die beiden Leinen nach unten aus der Kammklemme ziehen und frei ist die Pinne. Ich verwende das seit Jahren. Wenn du in die Pinne keine Schrauben bohren willst, dann kannst du dafür auch ein Stück Niroble als Schelle biegen und etwas Gummi untergelegt seitlich nach unten Verschraubt hält genauso gut und ist jederzeit ohne Spuren wieder zum abmontieren.

Ich will dir aber keinen PP ausreden, da dieser mit großer Umsicht gerade EInhand verwendet zur Sicherheit beiträgt.

Mich würde sehr interessieren, wie deine Shark 24 die Höhe am Wind im Vergleich zur Tiefkielversion segelt. Wie würdest du das sehen?

LG

Manta
PS.: Lieber einen schlechten Segeltag als einen guten Arbeitstag!
Michael Plum
Beiträge: 7
Registriert: 12.07.2008, 17:10

Segeleigenschaften Festkieler und Kielschwerter

Ungelesener Beitrag von Michael Plum »

Hallo Manta!

Was Höhe segeln mit unserer Shark angeht, kann ich noch nicht viel berichten. Wir haben bisher 2 Fahrtentörns und ein paar Schläge auf dem Rhein gemacht und sind bei dem ganzen Stromsegeln noch nicht viel zum Höhe machen gekommen :lol:
Aber im Ernst: Die besten Vergleiche zwischen Festkiel und Kielschwert müssten doch deine Landsmänner / -Frauen, die Regatten z.B. auf dem Neusiedler See segeln, anstellen können. Soweit ich gelesen habe, fahren dort viele Kielschwerter mit. Einige Cracks tauschen beide Kieltypen auch häufiger aus, je nach Revier. Vielleicht kann ja mal jemand hierzu berichten?
Daß Festkiel immer wesentlich besser segelt, ist ja nichts neues, aber wie groß der Unterschied bei Wendewinkel und Abdrift tatsächlich ist, würde mich auch sehr interessieren.

Danke auch für die Beschreibung deines Pinnenfeststellers; Budget-mäßig in diesem Jahr genau das Richtige!

Grüße
Michael
markus
Beiträge: 22
Registriert: 01.06.2005, 11:15
Wohnort: Bregenz

Alternative zum Autopiloten!

Ungelesener Beitrag von markus »

Hallo,

ich bin mit meiner Shark am Bodensee praktisch immer Einhand unterwegs, der Pinnenpilot gehört daher zu meiner Grundausrüstung.

Doch meine Alternative dazu: als Pinnenarretierung verwende ich sehr oft ein 10mm starkes Gummiseil (rechtwinklig zur Pinne, an Bb. und Stb. an der Fußreling befestigt).

Dadurch, dass die Pinne so nicht ganz starr besfestigt ist und "mitgehen" kann, bleibt das Boot so erstaunlich gut auf Kurs, sodass der PP öfter mal Pause hat und manchmal (je nach Kurs und Wind) auch ganz in der Backskiste bleibt. Außerdem kann man mit einer mit Gummiseil befestigte Pinne auch noch Steuern oder leicht und schnell die Fahrtrichtung korrigieren, ohne zuerst eine Arretierung lösen zu müssen.

Schöne Grüße
Markus
1205 "Summertime"
sperling
Beiträge: 2
Registriert: 16.02.2006, 15:34

Pinnenpilot

Ungelesener Beitrag von sperling »

Liebe Sharkys, wenn ihr so eifrig über Pinnenpiloten redet - ich denke nämlich auch darüber nach, welchen ich wie wo montiere - könntet ihr dann nicht einfach mal ein Foto einstellen (oder eine Beschreibung)! Danke!
Lucky
Beiträge: 1
Registriert: 15.03.2010, 13:57
Wohnort: NRW

Ungelesener Beitrag von Lucky »

Mojn,
mir hat der Verkäufer bei AWN erzählt die Simrads sind deutlich robuster und wesentlich seltener in Reparatur (Garantie) - die Raymarinre haben zwar ein hübschen Display aber dafür eben deutlich anfälliger.
grüße
Luke
Antworten