Der Entschluss, mit der Shark rund um Gotland zu segeln, fiel schon vor drei Jahren. Ausschlaggebend waren zuerst die reizvolle, exponierte Lage in Mitten der Ostsee und verschiedene begeisterte Berichte, insbesondere von Visby als einzigartige Mischung aus mittelalterlicher Hansestadt,
pulsierendem Kulturzentrum und mediterraner Sommerparty.
Unsere Strecke führte uns dieses Jahr von Kappeln an der Schlei über die Dänische Südsee bis nach Kopenhagen in Dänemark.
Auf halber Strecke zur Schlei durften wir den 60. Geburtstag von Maarten Holland unter
Seglern feiern. Maarten war bei vielen Regatten unser Mittelmann und Taktiker.
Als früherer Jollenregattasegler auf einem Korsar bin ich – fast per Zufall – im Marinedepot in Wiesbaden nach vielen Jahren wieder zum Regattasegeln gekommen, nun auf Bodo Günthers Shark Kaiser von China. Es hat dann gerade einmal acht Monate, drei Regatten und eine schöne, gepflegte und super ausgestattete Shark auf Bodos Hof gebraucht, um mich spontan zum Kauf der heutigen Tuulikki zu entschließen.
Oh, sch… ruft meine Frau (was selten vorkommt), aber es ist schon zu spät: die frisch gekochten Bio-Tortellini haben sich mitsamt der zugemischten
Tomatensoße bereits im Cockpit verteilt.
Endlich Leinen los! Auto und Trailer sind gepackt, Gewitter, Hagelsturm und Dauerregen
hinter uns, Lebensmittel und Ausrüstung für sieben Wochen fast kentersicher verstaut, Segel angeschlagen, Adenauer und Gastlandflagge gesetzt. Alles bestens, der Himmel reißt auf und es weht ein freundliches Lüftchen.
Nach meinen ersten Törnerfahrungen mit „Tuulikki“ (GER 1293) im letzten Jahr Rund
Rügen, stand nun zum ersten Mal die „richtige“ Ostsee auf dem Programm. Detlef Tiedge mit seiner „Yellow Shark“ (GER 1685) und ich sind in bewährter Konstellation aufgebrochen: zwei einhand gesegelte Sharks geben uns beiden die nötige „innere“ Sicherheit, um größere Strecken, gerade auch unter herausfordernden Wetterbedingungen zu wagen.
Jede Tour ist anders. 2014 wetteiferten wir im letzten gemeinsamen Familien-Shark-Urlaub zu viert mit einem Leihboot in Kanada vor Torontos Skylines um die WM. Dieses Jahr Mitte Juli machten wir uns nur noch zu dritt wieder mit unserem Pegasus auf den Weg nach Wismar.
Der Törn „Rund Fünen“ mit den zwei einhand gesegelten Sharks GER 1685 „Yellow Shark“ (Detlef Tiedge) und GER 1293 „Tuulikki“ im Jahr 2014 hat mir wieder Lust und Mut auf ein bisschen mehr Ostsee gemacht. Dabei wollte ich der bei vielen Binnenseglern bekannten Erfahrung zu Leibe rücken, dass sich ein Sommertörn auf dem Meer von 2 Wochen irgendwie immer auch etwas begrenzt anfühlt, sowohl zeitlich als auch räumlich.
Im März 2016 zog ich mit meiner Shark 24 „Scaun“, Segel-Nr. 1686, von Neubrandenburg nach Stralsund um. Ich fand Anschluss in dem Maritimen Verein „Stralow“ e.V. und bekam einen Liegeplatz für mein Boot im Stralsunder Querkanal unmittelbar an der wunderschönen Stralsunder Altstadt.
Es fiel mir nicht leicht und es war auch nicht ganz einfach, von Neubrandenburg nach Stralsund zu ziehen. Doch verschiedene Gründe und die Tatsache, dass hier in Stralsund einst mein Seglerleben begann und ich noch einige Wurzeln aus den 70er und 80er Jahren besaß, machten den Entschluss zum Umzug leichter. Ich war mit meiner Shark wieder im schönsten Segelrevier Deutschlands angekommen.
Pfingsten 2017 steht das größte Ereignis der Vereinsgeschichte des WSO am Altmühlsee an: Die Europameisterschaft der Shark24 mit über dreißig Meldungen. Als begeisterte Regattasegler und Vereinsmitglieder wollen wir hier unbedingt teilnehmen. Andererseits lockt uns Bornholm schon seit geraumer Zeit. Verena, unser Navigator, beginnt den Urlaub zu planen.