Der erste Kroatientörn mit unserer Shark24 „Maria JOHANNA“ AUT5

Sonntag, 2.September, 09.50 Uhr Skradin – Primosten 09.00 Logge 492 SM aufkommend bis 4 Bft

Im Kanal wieder eher ruhiges Wetter. Nachdem wir die Festung Sv.Nikola passiert haben, setzen wir die Segel und heben den Motor an. Der Wind hat sich mit 4 Bft recht gut entwickelt. Da sich aber immer mehr Wolken landwärts auftürmen, binden wir ein Reff ins Groß.

Gewitterstimmung bei Sibenik
zur Sicherheit gerefft

Unser heutiges Tagesziel ist etwa 27 SM entfernt. Primosten ist ein recht lebhafter Badeort mit einem sehr schönen alten Stadtkern. Nachdem der Wind konstant bleibt, binden wir das Reff wieder aus, rollen die Fock aus und genießen die Fahrt bis zur Kaimauer vor den vielen Restaurants am Hafen.

Primosten in Sicht

Um 15.30 Uhr legen wir wieder mit dem Heck an, ein Mitarbeiter des Hafenamtes ist sofort beim Anlegen behilflich. Für 160 HRK, ca. 20€ gibt es Strom, Wasser und in der Nähe ein „Badehaus“ mit warmen Duschen und sauberen WC-Anlagen.
Unser Bordnetz besteht aus 2 x 95A/12V Batterien die parallel geschalten sind. Gespeist werden sie von zwei Solarpanelen, je 18Watt und wahlweise von Lichtmaschine oder Ladegerät im Hafen. Die Kühlbox von Engel habe ich über einen Laderegler mit Tiefentladungsschutz angeschlossen. Obwohl unsere Batterien immer noch voll zu sein scheinen, laden wir sie das erste Mal mit dem dort vorhandenen Ladestrom.
Mit einem kleinen Fußmarsch über einen Hügel erreichen wir an der Rückseite von Primosten ein nettes Restaurant. Wir essen dort beide, einen ausgezeichneten dalmatischen Rindsbraten, eine Pasticada. Als wir am Abend in einem der Strandlokale sitzen, hören wir in der Ferne Donnergrollen und sehen die ersten Blitze. Ein Wind kommt auf und plötzlich wird es überall sehr geschäftig. Während sich die Lokale leeren, werden überall in großer Eile, sämtliche Sonnenschirme, nicht nur abgespannt, sondern danach eingerollt und am Boden festgemacht.

Anlegen römisch-katholisch vor Primosten

Als nun Regen und Wind stärker aufkommen, gehen wir an Bord. Zuvor bringen wir noch mehr Spannung auf die Muring, um nicht Gefahr zu laufen, Schaden am Motor oder Ruder zu nehmen. Nachdem alles sturmfest gemacht worden ist, verzieht sich das Gewitter unerwartet.
Am Morgen, nach einem guten Frühstück, gehen wir ins „Badehaus“. Später, nach einem kleinen Stadtspaziergang, begleichen wir unsere Rechnung für die Nacht und machen uns fürs Ablegen klar.

Montag, 3.September, 10.20 Primosten – Rogoznica, Logge 519 SM, Wind 1- 3 Bft

Unser Ziel ist heute die Ankerbucht von Rogoznica, nicht mehr als 8 Seemeilen von Primosten entfernt. Gleich nach dem Ablegen setzen wir Segel und verstauen den Motor. Das Anlegen mit dem Motor war für mich ungewohnt. Auf unserem Neusiedlersee sind nur E-Motoren erlaubt und die brauchen nur 2 Hände, Pinne, Pinne vom E-Motor inkl. Gasschaltung und vor-bzw. Rückwärtsschaltung. Dieser braucht beim An- und Ablegen immer drei, Gas, zwei Pinnen und Gangschaltung, eigentlich sogar vier. Trotzdem sind wir gut zurechtgekommen, Übung macht eben den Meister.

Gerhard mit zufriedenem Lächeln

Rogoznica ist bald erreicht und es öffnet sich eine sehr schöne Perspektive bei der Einfahrt zur Ankerbucht. Als es in der Bucht enger wird, bergen wir die Segel und fahren mit dem Motor weiter. Wir haben wunderschönes Wetter und sehr viel Zeit einen guten Ankerplatz für die Nacht zu finden. Am Ende der Bucht lassen wir unseren Anker fallen und graben ihn ordentlich ein. Dieser Teil der Bucht hat ein sehr steiles Südufer und ist im Norden durch den Badestrand begrenzt.
Ich habe mir extra für Kroatien einen 6 kg ROCNA–Anker besorgt. Er ist am Bug über eine Ankerrolle fixiert und fix mit eine 5m/ 8mm Ankerkette verbunden. Die Ankerkette lässt sich relativ klein in einem Leinensack, neben der Ankerrolle an Deck verstauen. Einen Ankerkasten besitzt meine Shark leider nicht. Die 40mAnkerleine, mit Bleivorlauf liegt griffbereit vorbereitet unter Deck. Ich brauche also nur vorgehen und an die Kette anschäkeln, um ihn danach über die Ankerrolle fallen zu lassen. Das ausbrechen und Bergen geschieht dann eben in umgekehrter Reihenfolge.

13.30 Uhr Position 32°,30 W und 15°37 O

Ich habe auf ein Dingi verzichtet, deshalb müssen wir zum nächsten Lokal am Strand schwimmen. Leiberl, trockene Hose und Geld kommen in einen wasserdichten Sack. So erreichen wir bald das Ufer und suchen die „Strandbar auf“. Nachdem wir unseren Durst gelöscht haben, geht’s zurück aufs Boot. Ein selbst gemachter Salat mit Käse füllt unseren Magen und so verbringen wir den Abend.
Da sich wieder Gewitter ankündigen, wache ich mehrmals auf. Im Morgengrauen ist es dann soweit. Gegen Morgen hat sich unser Boot mehrmals um die eigene Achse gedreht, bis es dann im aufkommenden Wind mit der Nase gegen NO liegen bleibt. Der Anker ist perfekt gesetzt, hält auch im Schwell und lässt das Boot mittig der Bucht liegen. Als es hell wird, gibt es, nicht länger als eine Stunde, ein kräftiges Gewitter mit viel Wind.

Dienstag, 4.9.2018, 10.50 Rogoznica – Zlarin Logge 526 Wind 2- bis 4 gegen Mittag bis 5 Bft

Unser Ziel ist diesmal Zlarin. Wir haben den Wind im Rücken und setzen den Spinnacker. Der zieht gut und nach nicht einmal 3 Stunden sehen wir schon das südliche Ende von Zlarin.

Unterwegs mit Spi

Um 14.50 Uhr legen wir nach 21 SM an der Kaimauer an. Ein Hafenarbeiter ist auch hier schnell zur Stelle und nimmt unsere Bugleinen entgegen. Auf der Insel der Korallentaucher hat man oft den Eindruck, dass die Zeit stehen geblieben ist. Nur wenn die Fähre anlegt, kommt leben auf die Insel. Autos sind verboten und so fährt so manches skurrile Vehikel durch die Gegend. Umgebaute Golfwagen oder fahrbare Rasenmäher mit einer Art Ladefläche. Am Abend trifft man sich im „Zentrum“ an der Boccia- Bahn. Man muss es erst gar nicht hören, so mancher Wurf wird oft ausgiebig diskutiert. Gegenüber der Bahn gibt es ein nettes Lokal, das Essen ist gut und das Bier schmeckt auch. Nachts ziehen wir uns wieder ins Boot zurück, heftiger Schwell rüttelt an der Muring.

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