Schiet Wetter

Am Donnerstag will ich weiter, das Groß kann ich mir direkt schenken, die Normalfock reicht, alles klar?
Es ist schon wieder genug Wind, allerdings als Backstagsbrise und selbst mit dem bisschen Segel geht es manchmal auf 6-7 kn, die wenigen, die unterwegs sind, werden immer weniger, alle suchen nach einem geschützten Plätzchen. Ach ja, es fängt schon wieder an zu regnen.
In Wolphaartsdijk bekomme ich im Schorhaven einen guten Platz, ich muss genau gegen den Wind in die Box. Beim ersten Anlauf verschätze ich mich gewaltig und schneller als mir lieb ist, liege ich quer vor den Dalben am gegenüberliegenden Steg. Im zweiten Anlauf bin ich gut drin, muss allerdings den Motor langsam vorwärtslaufen lassen, damit bleibt die AKI vor dem Steg stehen, der Wind ist nicht von schlechten Eltern. Gott sei Dank hat es aufgehört zu regnen.

In der Nacht beginnt es wieder zu regnen, morgens pladdert es wie aus Kübeln, Wind um 6 Bf aus NE, Segeln: ich kann gerne drauf verzichten. Kurz Einkaufen, die Vorräte an Frischfutter gehen zu Ende, ich bin nachher trotz vollem Ölzeug klitschnass.
Für den nächsten Tag verspricht der Wetterbericht vormittags Wind (NE) um 4 Bf, allerdings schnell zunehmend sechs mit Starkwindböen, Hochwasser an der Schleuse ist um 6:30 Uhr. Ich schaffe es allerdings morgens nicht meinen inneren Schweinehund zu überwinden und bin erst eine Stunde später. Ganze zwei Schiffe warten vor der Schleuse – und das am Samstagmorgen – wir werden zügig durchgeschleust. Ich bin fast soweit das immer noch eingebundene Reff auszuschütteln und die Fock gegen die Genua zu tauschen, denn der Wind ist richtig angenehm. Kaum bin ich aber aus dem kurzen Fahrwasser, das zur Schleuse führt, bin ich froh, dass meine Faulheit gesiegt hat, der Wind kommt nun fast genau von vorne und legt auch bereits ordentlich zu. Kreuzen bis nach Colijnsplaat, ach ja, fast hätte ich es vergessen, es beginnt schon wieder zu regnen und der Wind legt noch weiter zu.
Aus den 6 sm, die es eigentlich nur sind, werden über Grund nahezu das Dreifache und ich bin froh als ich am Mittag an meinem Liegeplatz bin, es regnet noch immer, Böen mit 40 und mehr Knoten schütteln mich selbst im Hafen noch.

Wetterbericht für Sonntag: Starkwind mit Böen um 45-50 Knoten, Regenschauer.
Der Wetterbericht beim Hafenmeister verspricht allerdings Besserung ab Montagnachmittag. Abwarten!
Sonntags ist wirklich absolutes Schiet Wetter.
Montagmorgen weht es immer noch mit sechs Windstärken und immer wieder ziehen Schauer durch.

Der neue Wetterbericht mit Prognose für die nächsten Tage:
Dienstag: Starkwind mit Regen; Mittwoch: Starkwind mit Regen; Donnerstag: Starkwind mit Regen.
Es reicht, ich packe meinen Sachen, klare das Schiff auf, schlafe noch eine Nacht auf dem Boot und dienstags fahre ich nach Hause.

Fazit: bis auf zweieinhalb Tage hat es jeden Tag mindestens einmal geregnet, die Standardbeseglung war gerefftes Groß und Fock, einen Urlaubstörn stelle ich mir doch anders vor, schön war es wirklich nur teilweise.

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