Ausbau der Shark zum Fahrtensegeln

Der Platz zwischen Hauptschott und der neuen Mast­unterstützung bietet sich nun für zwei Kleider­“schrän­ke“ an, Backbord für den Skipper, Steuerbord für sin Fru. Böden und Türen aus 5 mm Sperrholz mit Leisten­rahmen. Als (seefesten) Verschluss habe ich Magnete eingebaut, das hat sich gut bewährt. In die beiden Schränke passt die gesamte Urlaubs­garderobe (die im Sommer ja ohnehin überwiegend aus T-Shirts besteht) und auch das „kleine Schwarze“ für die Bootsfrau zum abends schick ausgehen. Solche Schränke sind für Garderobe viel bequemer und praktischer als die Schapps unter den Kojen.

Die Schapps sind gut für Getränke (dort bleiben sie einigermaßen kühl, weil sie unter­halb der Wasserlinie
sind), für Konserven sowie für Segelklamotten, Schwimmwesten usw. Außerdem muss man unterwegs
immer mal damit rechnen, dass etwas Wasser in die Kabine kommt.
Weil die Shark keine Bilge hat, sammelt es sich immer in den Schapps unter den Kojenbänken … und die ganze Garderobe ist versaut!

Oberhalb der beiden Schränke sind noch zwei kleine Schwalben-nester. Auf der Steuerbordseite stehen bei uns immer die Bücher, die für die Navigation gebraucht werden (Hafenhandbücher, Bord-buch mit allen Schiffsunterlagen usw.). Auf der Backbordseite ist Platz für die (mehr oder weniger schöngeistige) Bordliteratur.
Querleisten vorn verhindern, dass die Bücher bei Lage raus­fallen. Sie können nach oben geschoben werden, wenn man ein Buch rausnehmen will.

Toilette

Jetzt kommt ein ganz wichtiges Thema: wie soll man auf einer Shark ein Klo unter­bringen? Wir sind absolut keine Freunde von Chemieklos und Portapottis. Wenn ich an das Ausleeren und saubermachen denke … brrrrr! Außerdem finde ich, dass die immer irgendwie müffeln!
Ich weiß, das Thema ist heikel, aber ein vernünftiges Klo an Bord ist nun mal die wichtigste Ausrüstung für ein Fahrtenschiff. Wer hat nicht schon beim Platzsuchen und Anlegen in irgendeinem Hafen die klägliche Stimme seiner Bordfrau gehört: „Du, ich glaube ich muss mal ganz schnell…“
Ja wie denn, ich weiß doch noch gar nicht, wo wir anlegen können! Und wenn wir notdürftig fest sind, hetzt die Bordfrau in gestrecktem Galopp über den Steg auf der Suche nach einem Klo (wenn`s denn noch zeitig genug ist …)!

Wie gesagt: ein heikles Thema! Ich kann Euch versichern, wenn Ihr das Kloproblem nicht löst, ist Eure besserer Hälfte genau zweimal mit auf Törn gewesen: das erste und das letzte Mal! Bei uns hat sich die Klolösung durch Zufall ergeben. An einem verregneten Hafentag beim Bummeln durch Enkhuizen hat es uns irgendwie in ein Haushaltswaren­geschäft verschlagen (ich glaube wir brauchten einen neuen Korken­­zieher). Plötzlich ein Aufschrei: „Lüder, komm mal schnell, ich hab`s!“

Ein ordinärer Papierkorb aus Blech mit einem abnehmbaren Kunststoffrand, damit die Mülltüte im Papierkorb sicher hält.

Genau, das ist die Lösung! Und das Problem mit dem nicht vorhandenen Fäkalien­tank ist auch gleich noch mit vom Tisch!

Seitdem führt dieser Papierkorb bei uns an Bord ein ehren­wertes
Leben als Bordklo! Er hat eine Sitzbank als Zuhau­se, die auch noch das Kramen in den Schränken erleich­tert (wegen der Steh­höhe von 1,3 m ist in der Shark immer Sitzen angesagt).

Ein Knoten in die Mülltüte und sie ist abso­lut dicht. Statt der Bordfrau im Galopp sieht man jetzt den Skipper fröhlich pfeifend
nach dem stressfreien Anlege­manöver den Bord­­­müll (inklusive …)
entsorgen.

Vor der Klo-Sitzbank ist noch Platz für Batterie, Lade­regler der Solarzelle und Hauptsicherung.

Damit wäre das Vorschiff komplett.

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