Ausbau der LUNA / GER-522

von Dominik Krauth

Bootskauf

Im Februar 2004 erschien in der BootsBörse eine Anzeige bzgl. einer 36 Jahre alten Shark 24. Nach dem ersten Telefonat mit dem Verkäufer schied dieses Schiff nahezu aus, da der Verkäufer meinte, dass man bei diesem Alter eine OSMOSE schon in Kauf nehmen müsse. Außerdem war nur sehr wenig über das Boot bekannt. Weder Segelnummer noch sonstige Ausrüstung oder bisherige Nutzung konnte beschrieben werden. Kein gutes Zeichen, da dies darauf schließen ließ, dass der Verkäufer sein Boot nicht allzu sehr gepflegt hatte.

Nachdem einige Tage später allerdings die Bilder des Schiffes eintrafen, mussten wir unser erstes Urteil korrigieren. Die Bilder machten einen sehr guten Eindruck und so machten wir auch gleich einen Besichtigungstermin aus. Allerdings kam am Tag vor dem Termin die Nachricht, dass sich noch ein weiterer Interessent gemeldet hätte und wir nun auf Platz zwei der Bewerber gelandet seien, da der andere Interessent telefonisch bereits zugesagt hatte, das Schiff zu kaufen. Daraufhin sind wir dann direkt an den Bodensee gefahren und haben die Bekanntschaft des sehr freundlichen Herrn Bieri gemacht. Herr Bieri hatte den Auftrag, das Schiff für den Besitzer zu verkaufen, konnte jedoch dem zweiten Interessenten nicht absagen und so mussten wir eine weitere Nacht „bibbern“, ob wir das Schiff nun bekommen würden, oder nicht.
Heute – zwei Wochen später – steht das Boot auf seinem neuen Liegeplatz im Hafen des RKCW und wir sind sehr froh darüber!

Der Transport nach Karlsruhe

Der Transport des Schiffes war mit einigen Problemen verbunden. Zum einen war kein Straßentrailer vorhanden, zum anderen mußte der Hafentrailer transportiert werden.

Zum Glück besitzt eine Kollegin auch eine Shark24 mitsamt Trailer und Sie bot uns Ihren Trailer an. Nachdem der Trailer frisch getüvt wurde, war dieses Problem somit gelöst.

Der Transport des Hafentrailers erwies sich als größeres Problem. Sven, mein Schwager, bot sich glücklicherweise an, uns hierbei zu helfen. So sind wir mit zwei Autos (eins mit Bootsanhänger, eins mit einem kleinen Lastenhänger) zum Bodensee gefahren. Das Umladen der Shark erwies sich dank des passenden Trailers als unproblematisch. Als dann aber der Hafentrailer an die Reihe kam, zeigte sich das Mismatch zwischen der Größe desselben und des Anhängerchens, das ihn transportieren sollte. Der Hänger hat eine Ladefläche von ca. 2x1m – der Hafentrailer ist jedoch ca. 6,8m lang bei einer Breite von 2,2m. Aus diesen Zahlen kann man in etwa erkennen, wie das Gespann ausgesehen hat.

Die Deichsel des Hafentrailers schwebte wie das Schwert des Damokles über dem Schiebedach des Zugfahrzeugs. Der Abstand zur Heckscheibe betrug nur ca. 30cm. Bei jeder Bodenwelle habe ich versucht zu erkennen, ob die Heckscheibe von Svens Wagen sich noch an Ort und Stelle befand… Aber auch das ist geschafft und der Hafentrailer steht jetzt friedlich am neuen Platz. Von hier wird er nie wieder weg bewegt werden… zumindest nicht von uns!

Erste Bestandsaufnahme

Nachdem das Schiffchen jetzt Zuhause war, wurde es Zeit für eine erste Bestandsaufnahme. Dazu wurde das Schiff erst einmal ausgeräumt. Zwei große Müllsäcke später war mehr vom Innenraum zu sehen. Die Polster waren feucht und wurden abgezogen, die Segel ausgerollt und bewertet. Dabei fanden wir auch heraus, dass wir die Shark mit der Nummer 522 erworben hatten.

Im Verkaufstext war ein „EasyRider“ erwähnt und wir fanden nun heraus, dass es sich hierbei nicht um ein Motorrad handelte, sondern um eine Art Blister in orange und blau. Sehr schick. Wenn der Mast steht und das Boot im Wasser ist, werden wir mehr darüber herausfinden.

Der Rumpf sieht ringsum eigentlich noch sehr gut aus. Lediglich am Spiegel wurde vergessen, den Wasserpass herum zu ziehen. Demnach sieht hier die Oberfläche entsprechend schlecht aus. Da es sich jedoch nur um einen sehr kleinen Bereich handelt, mache ich mir hier im Moment keine Sorgen.

Das Deck sieht dagegen lange nicht so gut aus. Einer der Vorbesitzer scheint es mal in „Cremeweiß“ gestrichen zu haben. Diese Lackschicht ist an allen Bereichen, die Spannungskonzentrationen aufweisen, gerissen und muss wohl komplett entfernt werden. Was dabei mit der Riffelung geschieht, macht mir zur Zeit die größten Sorgen. Da wir aufzuklebende Anti-Slip-Matten gar nicht mögen und uns den Traum eines Teakdecks nicht recht leisten wollen/können müssen wir hier kreativ werden und uns eine andere Lösung suchen (auch das Einstreuen von rutschhemmenden Substanzen in den frischen Lack scheint uns keine schöne Möglichkeit).

Nun denn: an Deck sieht es dann soweit recht gut aus, die Relingstützen sind – was die Konstruktion angeht – einwandfrei, müssen allerdings unter Deck vernünftig unterbaut werden. Hier hat der Voreigner gut gedacht, ohne die Konstruktion wirklich abzuschließen.

Nun denn: an Deck sieht es dann soweit recht gut aus, die Relingstützen sind – was die Konstruktion angeht – einwandfrei, müssen allerdings unter Deck vernünftig unterbaut werden. Hier hat der Voreigner gut gedacht, ohne die Konstruktion wirklich abzuschließen.

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